Besuch_St._Michaels_Gymnasium_27072016_

Zwischen Biologie, Chemie und Geschichte – ein informativer Vormittag bei der Firma Wallstabe & Schneider

Am St.-Michaels-Gymnasium in Metten ist es üblich, in der letzten Schuljahreswoche zwei Exkursionstage zu veranstalten. Damit konzentrieren sich die im Lehrplan fast aller Fächer des Gymnasiums vorgeschriebenen außerschulischen Veranstaltungen auf nur wenige Tage, noch dazu in einer Zeit, in der jede Abwechslung und jeder Aufenthalt außerhalb des Schulhauses äußerst willkommen sind.

Die Klasse 8b nutzte den letzten Mittwoch Vormittag des vergangenen Schuljahres zu einem Besuch in Niederwinkling in der Firma Wallstabe & Schneider. Sie ist international erfolgreich in der Entwicklung und Produktion hochwertiger Elastomerdichtungen und beschäftigt mehr als 650 Mitarbeiter am Firmenhauptsitz Niederwinkling; dazu kommen Niederlassungen in Ambivali/Indien und Irapuato/Mexiko. Zu 92 % wird die Kfz-Industrie beliefert, auch die Zahnradfabrik in Friedrichshafen am Bodensee gehört zu den Kunden der Firma.

Die Klasse 8b wurde von ihren Lehrkräften in den Fächern Biologie, Chemie und Geschichte (Frau Prinz, Herrn Hammerer, Frau Schäfer) begleitet. Mit großem Interesse nahmen sie zur Kenntnis, dass bereits die Hälfte der Klasse die Firma kannte; etwa ein Drittel kann sich vorstellen, dort ein Praktikum zu machen. Daher wurden sowohl die Fertigungsprozesse beim Gang durch das Unternehmen als auch die Filme zur Firmengeschichte und zum heutigen Unternehmen mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. In der Pause wurden wir mit Butter- und Käsebrezen und diversen Getränken verwöhnt.

Die 1960 gegründete Firma ist bereits in der dritten Generation im Familienbesitz, sowohl der Enkel (Christian Wallstabe) als auch der Sohn des Firmengründers (Jürgen Wallstabe) standen uns umfassend Rede und Antwort. Durch den Vormittag begleitete uns in freundlicher Souveränität Eva-Maria Waninger, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit; durch den Betrieb führten uns Frau Schmidt aus dem Bereich Produktfertigung und Herr Martin aus dem Bereich Arbeitssicherheit; die Personalreferentin Kerstin Graf informierte uns über das Ausbildungsangebot der Firma. Laut Prospekt bietet sie engagierten jungen Leuten eine erstklassige und fundierte Ausbildung in zukunftssicheren Berufen wie z. B. Chemikant, Elektroniker oder Fremdsprachen-Industriekaufmann; von besonderer Bedeutung ist der technische Produktdesigner, da er für einen Kunden heutzutage nach seinen Wünschen seine Produkte entwickelt. Ca. ein Drittel der Ausbildungsberufe stellt der Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik.

Als Termine haben wir uns die Einweihung des neuen Ausbildungszentrums am 01.09.2016 vorgemerkt; auch der Girls Day am 27.04.2017 wird sicher von uns besucht werden. Im Rahmen der MINT-freundlichen Schule wäre natürlich auch ein Praktikum im Labor der Firma von großem Interesse, um zu verfolgen, wie aus zehn Komponenten (u. a. Ruß und Stickstoff) Dichtungsmaterial entsteht.

Manchen Schüler und manche Schülerin schreckt allerdings der intensive Geruch nach Gummi von einer Arbeit in einem Industriebetrieb ab. Die Vielzahl moderner Maschinen und die Tatsache, dass man Dichtungen oft im Alltag begegnet und jetzt weiß, wie sie hergestellt werden, hat dagegen die meisten angesprochen, auch die Achtung vor der Lebensleistung der Gründerfamilie, die das Glück hatte, in Niederwinkling auf einen innovationsfreudigen Bürgermeister und Gemeinderat zu treffen, und das in den Sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts.

Besonders hervorzuheben ist die familiäre Atmosphäre, im Betrieb die von großer Anerkennung und Wertschätzung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeugt. Von ihr fühlte sich die Besuchergruppe angenommen und getragen und bedankt sich sehr herzlich für einen erlebnisreichen Vormittag mit vielen neuen einprägsamen Eindrücken.