Geschichtlicher Abriss

Das Wahrzeichen des Klosters Metten ist heute die barocke Kirche mit ihren Zwiebeltürmen. Ganz am Anfang stand in dieser Gegend jedoch eine einfache Anlage, die im Laufe der Jahrhunderte manche Veränderungen erfuhr. Daran schuld waren oft Brände und Plünderungen. Die Benediktiner ließen sich jedoch nie unterkriegen und bauten ihr Kloster immer wieder auf. Mehr über die Geschichte der Abtei erfahren Sie hier:


766: Vermutliches Gründungsjahr des Kloster Metten

Wann sich in der Gegend am Übergang von der Donauebene zum Bayerischen Wald eine Mönchsgemeinschaft offiziell in festen Mauern niedergelassen hat, lässt sich genau nicht sagen. Errechnet wurde jedoch als Gründungsjahr 766.

Forschungen zufolge geht das Kloster auf das Vermächtnis des seligen Priesters Gamelbert von Michaelsbuch und dessen Erben, des seligen Utto zurück. Er soll es als Sippenkloster gegründet haben, besiedelt wurde es dann wahrscheinlich durch Mönche von der Insel Reichenau.

Der heutige Abt Wolfgang M. Hagl spricht von einem mutigen Schritt, da im 8. Jahrhundert die noch ungezähmte Donau eine nur schwer zu überschreitende Grenze war. Durch das Wald- und Sumpfgebiet führte kein einziger befestigter Weg. Der bayerische Herzog Tassilo wollte aber dieses Grenzland zu Böhmen hin besiedeln und kultivieren. Benediktiner sollten dafür sorgen, dass mit Hilfe tüchtiger Bauernsöhne Rodung und Besiedelung möglich wurde.


792: Offizielle Stiftung des Klosters

Die offizielle Stiftung des Klosters erfolgte 792 durch Kaiser Karl den Großen, der dem Kloster Königsschutz und Immunität verlieh. Seine Figur ist auch im Innenhof der Klosteranlage auf dem Brunnen zu sehen.

Der Legende nach hatte sich der Herrscher bei einer Jagd im umliegenden Wald verirrt. Dabei traf er in seiner Not auf den Einsiedler Utto, der ihm weiterhelfen konnte. Im Namen des Kaisers durfte Utto daraufhin das Kloster errichten und wurde dessen erster Abt.


817: Anerkennung als eigenes Kloster

Im Aachener Verzeichnis der Reichsklöster wird Metten 817 als eigenständiges Kloster genannt.


837/850: Rechte des Klosters bestätigt

Kaiser Ludwig der Fromme bestätigte 837 die Rechte des Klosters und sein Sohn, König Ludwig der Deutsche, garantierte 850 freie Abtwahl. Das Kloster wurde mit der Rodung und Kolonisation im Bayerischen Wald sowie in der Ostmark beauftragt.


10. Jahrhundert: Ungarneinfälle und Säkularisation des Klosters unter Herzog Arnulf

Die Ungarneinfälle und die Säkularisation unter Herzog Arnulf sorgten dafür, dass das Kloster aufgehoben und durch ein weltliches Kanonikerstift ersetzt wurde.


1157: Metten wird erneut mit Mönchen besiedelt

Der Babenberger Herzog Heinrich Jasomirgott siedelte 1157 als Eigenklosterherr wieder Mönche in Metten an, die im Geiste der Reformbewegung des Schwarzwälder Benediktinerklosters in Hirsau ihren Dienst taten.


1236: Großbrand im Kloster Metten

Ein Großbrand, der fast die gesamte Anlage zerstörte, warf 1236 das Kloster in seiner Entwicklung zurück. Ein Wiederaufbau war nötig.


1246: Übergang der Vogteirechte an die Wittelsbacher

Nach dem Aussterben der Babenberger gingen 1246 die Vogteirechte an das Herrschergeschlecht der Wittelsbacher über, die Metten zu einem landständischen Kloster ausbauten.


1264: Weihe der wiedererrichteten Klosterkirche

Ein päpstlicher Schutzbrief bestätigte wenige Jahre später zudem die Güter und Rechte des Klosters.


15. Jahrhundert: Kirchenreform in Folge der Konzilien von Konstanz und Basel

Im Spätmittelalter wurde Metten von der Melker und der Kastler Reform erfasst. Damals bestand auch eine bedeutende Schreib- und Malschule. Gotischer Umbau der bis dahin romanischen Basilika.


16. Jahrhundert – Zeit der Reformation

In Folge der Reformation traten immer weniger Männer in das Kloster ein, um Mönch zu werden. Die wirtschaftliche Situation verschlechterte sich. Abt Johannes Nablas (1595 – 1628) konsolidierte das Kloster nach dem Niedergang in der Reformationszeit.


17. Jahrhundert – Dreißigjähriger Krieg

Der Dreißigjährige Krieg (1618 -1648) ging auch an Metten nicht spurlos vorbei. 1633 wurde das Kloster geplündert. 1642 mussten die Mönche fliehen. Als die Ordensleute zurückkehrten, fanden sie alles verwüstet vor.


18. Jahrhundert – Ein Auf und Ab

Nach der Krisenzeit des Dreißigjährigen Krieges war es Abt Roman Märkl (1706 bis 1729), der das Kloster (Kirche, Bibliothek und Festsaal) im barocken Stil umgestalten ließ. Ein reges wissenschaftliches Leben entstand in der Abtei. Doch dann war es mit dem Aufschwung auch schon wieder vorbei. Denn der
österreichische Erbfolgekrieg (1741 – 1745) setzte der Blütezeit ein Ende.
Zwei Jahre blieb das Kloster sogar ohne Abt.


19. Jahrhundert – Säkularisation und Wiederbegründung

Für ein Ende des klösterlichen Lebens in Metten sorgte die Säkularisation unter dem bayerischen Kurfürst Maximilian IV. Joseph, dem späteren König Maximilian I. Am 21. März 1803 wurde Abt Cölestin Stöckl (1791 -1803/07) die Aufhebung des Klosters verkündet. Der Besitz wurde versteigert oder verpachtet, die Ordensleute aus ihrem Zuhause vertrieben.

Der Adelige Johann von Pronath-Offenberg erwarb 1830 den größten Teil des klösterlichen Anwesens und machte mit Erlaubnis von König Ludwig I. eine Neuansiedlung von Mönchen möglich. Damit war Metten das erste in Bayern wiedereröffnete Benediktinerkloster. Es wurde betraut mit Seelsorge, Erziehung und Wissenschaft.

1837 eröffneten die Patres Seminar und Schule. Mettener Mönche wirkten am Wiederaufbau des Benediktinerordens in Bayern entscheidend mit. Auch bei der Erneuerung der bayerischen Benediktinerkongregation 1858 wurde Metten Mitglied.


1846: Mission in den USA

Pater Bonifaz Wimmer bricht mit 4 Theologiestudenten und 15 Laienbrüdern am 25. Juli 1846 in die neue Welt auf. Dort gründet er im Lauf der Jahre mehrere Benediktinerklöster.


20. Jahrhundert

Unter den Nationalsozialisten kam der Schulbetrieb 1939 für sieben Jahre zum Erliegen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ging es dann zuerst mit einer reinen Internatsschule für Jungen weiter. Ab den 1960-er Jahren öffnete man sich auch für externe Schüler und für Mädchen. 1970 wurde dem Humanistischen Gymnasium ein neusprachlicher Zweig angegliedert


21. Jahrhundert

2005 Kurienkardinal Joseph Ratzinger wird am 19. April zum Papst gewählt. Er nennt sich Benedikt XVI. – Zum Schuljahr 2005/2006 übernimmt Pater Erhard Hinrainer die Leitung des St. Michaels-Gymnasium

2006 – Beginn der Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten am Schulgebäude – 95. Geburtstag von Kardinal Augustinus Mayer – Papst Benedikt XVI. besucht vom 9. bis 14. September Bayern. Am Gottesdienst auf dem Islinger Feld vor den Toren Regensburg mit dem Heiligen Vater am 12. September nehmen auch Schüler des St Michaels-Gymnasium in Metten teil. – Der bei Landshut lebende, international bekannte Künstler Fritz Koenig schenkt dem Kloster sein Werk „Der Kreuzmensch“. Eine seiner berühmtesten Arbeiten ist die große Kugelkaryatide mit dem Namen „The Sphere“. Sie stand einst vor dem World Trade Center in New York und überlebte den Einsturz der beiden Türme durch das Flugzeugattentat am 11. September 2001 schwer beschädigt.

2007 – Eröffnung des Prälatengarten. Die Benediktsäule des Eggenfeldener Künstlers Joseph Michael Neustifter wird aufgestellt.