Entdecke das Mettener Gymnasium!

Eine Reise durch eine vielseitige Welt des Lernens

Strahlender Sonnenschein lässt am Samstag, 24.02.2018, morgens die wohlbekannten Türme der St.-Michaels-Kirche in Metten aufleuchten; ein kalter Wind treibt die zahlreichen Besucherinnen und Besucher schnell in die schützenden Räume des Gymnasiums. „Helfende Geister“ empfangen sie und weisen ihnen neben einer ausführlichen Beschilderung den Weg. Gelbe Fußstapfen dienen der Orientierung in den oberen Stockwerken. Immerhin gilt es in einem Raum im Dachgeschoss Geräte aus der Physik zu entdecken und Experimente zu wagen, Wer die Kugeln der Pendelwelle in Bewegung setzt oder Luftblasen in Form eines Luftballons erzeugt, fühlt sich an das Angebot des Deutschen Museums in München oder der Abteilung Spektrum im Technischen Museum in Berlin erinnert. In einem anderen Raum im Dachgeschoss, in dem der Kunstunterricht für unsere Klassen stattfindet, werden Lesezeichen angefertigt, auch einen Stempel kann man sich abholen für den Entdeckerpass.

Was hat es nun mit diesem Pass auf sich? Er ist in vier Abschnitte unterteilt für Tüftler, Sportliebhaber, Kunst- und Musik-Interessierte und Latein-Entdecker. Bei der jeweiligen Station kann man sich einen Stempel in Form einer Blume, eines Stiefels, einer Nähmaschine, eines Pferdes, eines Knopfes oder des Logos unserer Schule geben lassen.  Wer alle Stempel hat, gibt den Pass vor der Turnhalle ab, in der am Ende des „Tages der offenen Tür“ ein Preis verliehen wird. Worin dieser besteht, wird noch nicht verraten.

Folgen wir zunächst einer Besuchergruppe, die von einer Schülerin oder einem Schüler auf den verschlungenen Wegen in unserem Gymnasium begleitet wird. Wie bei den Touristengruppen auf dem Marktplatz von Venedig ist sie an einem farbigen Leitstab mit dem Logo der Schule zu erkennen. Nach der Begrüßungsansprache durch den Schulleiter Pater Erhard Hinrainer im Festsaal im ersten Stock entdeckt die Besuchergruppe die Räume der Klasse 6b und der St.-Notker-Schule, in denen sich Förderschüler und Gymnasiasten bei Spiel und Unterricht begegnen. Duft von Kuchen und Croissants zieht aus dem Cafe „Le petit Paris“ herüber und die Sendung „Karambolage“ aus dem ARTE-Programm lockt mit Informationen über Pariser Sehenswürdigkeiten. Im Raum gegenüber fällt der Blick auf eine Puppe mit nacktem Oberkörper, an der der Sanitätsdienst Wiederbelebungsmaßnahmen demonstriert. Schon sind wir im Biologie-Übungsraum mit Objekten, die unter dem Mikroskop betrachtet werden können. Dazu gehört auch die eigene Hand. Im Biologiesaal wartet ein Quiz, in einem Klassenzimmer kann man sich über unsere Bienen-AG informieren und die diversen Seifen und Badeöle unserer Seifenfirma erwerben. Sie wirbt mit einem Internetauftritt unter www.mysoapmetten.de  Aus dem Physiksaal kommt aus der Rauchkanone Rauch in Ringen, dort werden verschiedene Experimente für die nächste Vorführung vorbereitet. Im Computerraum trifft die Besuchergruppe auf entspannte Mausbenutzer, die sich mit Lernspielen unterhalten und diverse Roboter lenken. Im nächsten Raum schließen sich Knobeleien aus der Mathematik an, die preisgekrönte Schachgruppe lädt zu einem Spiel ein, am Whiteboard können Quizfragen aus der Geographie und der Mathematik beantwortet werden. Nach der Umrundung des ersten Stocks überlegt sich die Besuchergruppe, ob sie reif für einen Kaffee im Elterncafe im Sudhaus im Erdgeschoss ist oder sich im zweiten Stock ein lateinisches Gericht in der Taberna Romana gönnt. Das selbstgemachte Moretum mit Frischkäse und Knoblauch ist nicht zu verachten. Aber auch eine Bratwurst vom Stand im Pausenhof wäre jetzt nicht schlecht.

Wer noch aufnahmefähig ist, informiert sich darüber, wie er Haltung bewahren kann bei sitzender Tätigkeit. Ein grüner großer Gymnastikball lädt zum Ausprobieren ein. Der Anfangsunterricht im Fach Latein macht deutlich, dass das Vokabular dieses Faches unseren Alltag begleitet. Latein begünstigt das logische Denken, es hilft beim Lernen lernen, legt den Grundstock für die modernen Sprachen und bahnt den Weg zu einem erfolgreichen Abitur. Als Römer oder Römerin in entsprechender Kleidung fotografiert zu werden und im Schulhaus unterwegs zu sein, ist heute etwas ganz Besonderes. Wer jedoch lieber zaubert, kann anhand von Dioramen die Verwandlung Harry Potters vom Zauberlehrling in einen Zaubermeister verfolgen. Gezaubert wird auch bei der Vorführung von Experimenten im Chemiesaal im Erdgeschoß. Unter den kundigen Händen einer Schülergruppe aus der achten und zehnten Klasse, unterstützt vom Chemie-Fachbetreuer, verwandelt sich grünes Licht in blaues, rotes und violettes, ein Schlumpffeuer entsteht, mit lautem Knall explodiert ein heller Blitz, ein Schüler verschwindet im Rauch, Sternschnuppen fallen, aus Gummibärchen wird Energie, ein Schneegestöber erinnert an den Winter, am Ende der Vorführung versinkt ein Styropormodell der Titanic im Salzwasser in einem Glas.

Der Chemieunterricht ist offensichtlich eine gute Vorbereitung für die besonderen Effekte auf der Bühne eines Theaters. Wer sich über das Lehrer- und Schülertheater informieren wollte, wurde anhand einer Wäscheleine mit Angaben zu bemerkenswerten Aufführungen zur Turnhalle geleitet.

Dort fand auch am Ende des Tages der offenen Tür die Preisverleihung für alle erfolgreichen Entdeckerinnen und Entdecker statt, Schlümpfe in allen Variationen. Besonders gern wurden der Olympia-Schlumpf und der Goldmedaillen-Schlumpf entgegengenommen. Die Glücksfee war sichtlich begeistert die kleine Tochter einer Lehrerin, ihr assistierten die Unterstufenbetreuerin und der Direktor unserer Schule. Nachdem sie festgestellt hatten, dass nicht mehr alle Preisberechtigten bei der Preisverleihung anwesend waren, wurden die übrig gebliebenen Schlümpfe an die anwesenden Grundschülerinnen und -schüler verteilt, ein Beispiel für die „Wohlfühlatmosphäre“, die Pater Erhard in seiner Eröffnungsansprache besonders hervorgehoben hat.

Das St.-Michaels-Gymnasium ist überschaubar und familiär, Schülerin und Schüler werden als Person gesehen, die es zu begleiten und zu fördern gilt. Nach vier Wochen finden sich die Fünftklässler im Schulhaus zurecht, auch dank der Schulhausrallye der Tutorenmannschaft und der Kennenlerntage in Berchtesgaden Ende Oktober, hob der Direktor hervor. „Das Gymnasium – was unsere Schule ausmacht“ ist der Titel eines Films über das Schulleben, den ein Team aus vier Tutorinnen der elften und zwölften Jahrgangsstufe gedreht hat. Auch er zeigt die Vielfalt einer Reise durch die Welt des Lernens am St.-Michaels-Gymnasium.