Kirche

Wo sich heute die Kloster- und Pfarrkirche erhebt, stand ursprünglich ein karolingisches Gotteshaus, von dem aber nur Fundamente erhalten geblieben sind. Im Laufe der Zeit kam es zu mehreren Umbauten, bis schließlich im 12. Jahrhundert eine dreischiffige Basilika mit zwei Westtürmen und einer Vorhalle errichtet wurde. Nach dem verheerenden Brand im Jahre 1236 ließ Abt Albert I. (1242 – 1272) das Gotteshaus und die Abteigebäude wieder aufbauen. Am Dienstag nach Pfingsten des Jahres 1264 konnte der Bischof von Regensburg die Weihe vornehmen. Seither wird der Pfingstdienstag in Metten als
Kirchweihfest begangen.

In den folgenden Jahren kam es immer wieder zu Veränderungen. Unter Abt Petrus II. Vältl (1446 – 1459) begann man 1451 mit dem gotischen Umbau der Abteikirche. Abt Oswald I. Mayr (1496 – 1515) ließ das Gotteshaus mit 20 Altären ausstatten. Abt Johannes III. Nablas schaffte 1602 eine Orgel an, Abt Maurus Lauter versetzte 1646 den Hochaltar in die Mitte des Chores und unter den Äbten Roman I. Scheffler und Benedikt I. Ferg wurden ab 1681 die Türme neu gebaut.

Die barocke Gestalt erhielt die Kirche zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Im Auftrag von Abt Roman II. Märkl schuf Franz Josef Ignaz Holzinger die Stukkaturen. Der Hochaltar ist ein Werk des Straubingers Jakob Schöpf, das Altarbild malte jedoch Cosmas Damian Asam. Von ihm hat sich sogar für diesen Auftrag eine gesiegelte Quittung von 1715 über 500 Gulden erhalten.

Zu sehen ist auf dem Altargemälde der Kirchenpatron St. Michael bei der Vertreibung der gefallenen Engel aus dem Himmel. Die beiden seitlichen Skulpturen verkörpern zur linken Kaiser Karl den Großen mit dem Modell der Mettener Klosterkirche und zur rechten den heiligen Benedikt von Nursia. Gefertigt hat sie Franz Mozart, ein Großonkel von Wolfgang Amadeus.

Das Deckenfresko im Altarraum stammt ebenfalls von Asam und zeigt die göttliche Trinität, wie sie den Beschluss zur Rettung der Menschheit fasst, in dem sich Jesus dem Vater als Opfer anbietet.

 

Hauptraum:
Thema ist die Prophetie, dargestellt vor allem in der Begegnung des heiligen Benedikt mit dem Gotenkönig Totila.

Stephanusaltar:
Altarblatt mit dem Martyrium des heiligen Stephanus von Martin Speer; Deckenfresko mit dem Streitgespräch des heiligen Stephanus über das mosaische Gesetz.

Apostelaltar:
Altarblatt mit Übertragung der Schlüsselgewalt des heiligen Petrus von Martin Speer. Stuckfiguren sind Anselm von Canterbury und der heilige Wolfgang. Deckenfresko mit Abschied Jesu von den Aposteln. Über der Nische Deckenfresko mit Tod des heiligen Joseph.

  • P. Wilhelm Fink OSB, Die Mettener Stiftskirche: ihre Geschichte und ihre Kunst, Deggendorf 1920
  • P. Michael Kaufmann OSB, Säkularisation, Desolation und Restauration in der Benediktinerabtei Metten (1803-1840), Metten 1993