Jugendoffizier der Bundeswehr am St.-Michaels-Gymnasium Metten

Wieso sind deutsche Soldaten an Auslandseinsätzen beteiligt?

Auf diese Frage versuchte der Jugendoffizier der Bundeswehr, Hauptmann Johannes Piermeier, am vergangenen Montag, den 18. 03. 2013 vor interessierten Schülerinnen und Schülern der Oberstufe des St.-Michaels-Gymnasiums Metten im Rahmen des Fachs Sozialkunde eine Antwort zu geben.

Er ging dabei zunächst auf die veränderte Anforderungssituation der Bundeswehr ein, die als „Parlamentsarmee“ nicht mehr wie zu Zeiten des Kalten Krieges primär auf die Abwehr eines Angriffes durch Truppen des Warschauer Paktes vorbereitet sein muss. Vielmehr sei Deutschland als NATO-Mitgliedsstaat und damit die Bundeswehr gefordert, sich der gewandelten globalen Sicherheitslage anzupassen.

So leistet die Bundeswehr bei ihren Auslandseinsätzen sogenannten „failed states“, also Staaten mit äußerst unsicherer politischer Lage, dabei Hilfe, stabile Verhältnisse aufzubauen. Dadurch werden Demokratisierungsprozesse angestoßen oder überhaupt erst ermöglicht. Dies ist vor allem auch in Hinblick auf die weltweit nach wie vor akute Bedrohung durch Terrorismus von Bedeutung, da instabile Staaten häufig sichere Rückzugsorte für terroristische Organisationen bieten, wie es dies etwa in manchen Regionen Afghanistans zum Teil bis heute noch der Fall ist.

Im Rahmen von multinationalen Einsätzen sei die Bundeswehr außerdem zur Sicherung von Handelsrouten eingesetzt. Hauptmann Piermeier verdeutlichte dies an der Operation Atalanta, bei der u. a. Schiffe der deutschen Marine den Schutz von Containerschiffen im Golf von Aden und vor der Küste Somalias zum Ziel haben. Gerade die Bundesrepublik als Exportnation habe hier sicherlich auch ganz massives Interesse an einer beruhigten Gefahrenlage.

Während seines anschaulichen und informativen Vortrages bot der Jugendoffizier den Oberstufenschülern immer wieder die Gelegenheit für kritische Fragen. Hierbei wurde unter anderem auch die derzeitige Situation in Mali erörtert. Insgesamt ermöglichte es der Besuch Hauptmann Piermeiers, dass Lehrplaninhalte im Fach Sozialkunde durch den Expertenvortrag vertieft und von einem anderen Standpunkt aus betrachtet werden konnten.

Hauptmann Johannes Piermeier und Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des St.-Michaels-Gymnasiums.