Sauberes Trinkwasser für jedes Landeskind – ein Luxus?


(Juli-Spendenaktion am St.-Michaels-Gymnasium Metten)

In der Woche vom 07. bis 11.07.2014 hielt die Plattlingerin Steffi Rohrmeier, eine ehemalige Schülerin unseres Gymnasiums, einen eindrucksvollen Vortrag über ihren Aufenthalt in Manila.
Seit August 2013 besucht sie dort eine internationale Schule. Dabei qualifiziert sie sich nicht nur in den üblichen Schulfächern, sondern hat auch zwölf soziale Projekte durchzuführen und zu
dokumentieren. In diesem Zusammenhang war sie bereits letztes Jahr am Robert-Koch-Gymnasium auf Sponsorensuche.
Nach den Angaben des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung haben 91,82 % der Philippinen einen angemessenen Anschluss an eine Trinkwasserversorgung.
Die Weltbank definiert einen „angemessenen Anschluss“ wie folgt:
Der Prozentsatz der Bevölkerung, die angemessenen Zugang zu einer ausreichenden Wassermenge aus einer verbesserten Quelle hat, wie beispielsweise einem Hausanschluss, einer öffentlichen
Zapfstelle, einem Bohrloch, einem gesicherten Brunnen oder einer gesicherten Quelle oder einer Regenwassersammelanlage. Zu den nicht verbesserten Quellen gehören Wasserverkäufer,
Tankfahrzeuge sowie nicht gesicherte Brunnen und Quellen. Angemessener Zugang bezeichnet die Verfügbarkeit von mindestens 20 Litern pro Kopf und Tag aus einer Quelle, die höchstens einen
Kilometer von der Wohnstätte entfernt liegt. Erhebungen des nationalen Statistikamtes der Philippinen zu Folge haben 24 Millionen Philippinos kein sauberes Trinkwasser.

Steffi Rohrmeier leistet seit Herbst 2013 einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung sauberen Trinkwassers in den Slums von Manila. Dort leben Menschen, die in ihrer Heimat keine Arbeit
finden, nicht mehr sicher sind (der Süden der Philippinen steht unter dem Einfluss fanatischer islamischer Gruppen) und ihren Kindern ein besseres Leben ermöglichen wollen. Leider zeigt die
Erfahrung der letzten Jahre, dass nur 2 % den Aufstieg schaffen. In den Slums leben die Menschen auf Friedhöfen und auf bzw. neben Müllhalden. Sie können jederzeit vom Besitzer des Grundstücks verjagt werden. Sie verdienen sich ihren Lebensunterhalt z. B. mit Müllsortieren. Um das benötigte Trinkwasser nicht kilometerweit transportieren zu müssen, ist es nötig Brunnen
zu bauen. Dafür muss sehr tief zur Grundwasser führenden Schicht hinabgebohrt werden, weshalb ein Brunnen bis zu 700 Euro kosten kann. Seine Errichtung ist mit dem Ortsvorsteher abzusprechen; sichergestellt muss die Wartung des Brunnens durch die Bewohner sein. Daher ist es eine verantwortungsvolle Aufgabe, die richtige Stelle für den Brunnen zu finden. Dabei wird
Steffi Rohrmeier von Lehrkräften ihrer Schule vor Ort unterstützt, die langjährige Erfahrung im Umgang mit der einheimischen Bevölkerung haben.
Auch Steffis Eltern, Silvia Menacher-Gold und Rochus Gold (er ist Geschäftsführer einer Firma für Baumaschinen u. a. mit Sitz in Manila), sind in der Entwicklungshilfe tätig und unterstützen
sie in ihrer Arbeit. Ihr Weg führte sie bereits mehrfach in die vom letztjährigen Taifun verwüsteten Gebiete, in denen bis heute keine internationale Hilfe angekommen ist.

Mit ihren eindrucksvollen Bildern von der Situation vor Ort sorgte Steffi Rohrmeier für große Betroffenheit bei den Schulklassen unseres Gymnasiums. Ihnen wurde bewusst, in welcher
Sorglosigkeit und Sicherheit sie leben dürfen. Auf dem Schulfest des St.-Michaels-Gymnasiums am Samstag, 26.07.2014, ab 15 Uhr können weitere Sponsorenkarten erworben werden.