Humanistische Bildung als wesentlicher Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung

Informationsveranstaltung zum humanistischen Zweig

Weil sich nicht jeder auf Anhieb genau vorstellen kann, worum es im humanistischen Zweig eines Gymnasiums eigentlich geht, bot die Fachschaft Griechisch des St.-Michaels-Gymnasiums Metten am vergangenen Samstag eine Informationsveranstaltung für die Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe und ihre Eltern an.
Schulleiter P. Erhard Hinrainer begrüßte die Zuhörer und wies darauf hin, dass die humanistische Ausbildungsrichtung in Metten die längste Tradition habe und die anderen beiden Zweige erst später eingeführt worden seien. Er führte außerdem an, dass ihm das humanistische Profil des Gymnasiums auch deshalb am Herzen liege, weil es in diesem Zweig in gewisser Weise um die Vermittlung von Weisheit und um Persönlichkeitsbildung gehe.
Danach wurden zuerst das Lehrbuch und die Vorgehensweisen des Griechischunterrichts vorgestellt, bei dem es eine Reihe von Parallelen zum Lateinunterricht gibt – sind doch manche grammatikalischen Strukturen in beiden Sprachen identisch. Den Schülerinnen und Schülern wurde außerdem bildlich vor Augen geführt, dass die griechische Schrift doch enorme Ähnlichkeiten zu den deutschen Schriftzeichen aufweist und so kein Hindernis für die Wahl des Zweiges darstellt.
Zum anderen wurde aufgezeigt, welche Rolle der Griechischunterricht im Bildungskonzept des Gymnasiums einnimmt. Dabei führte Gerhard Miedel aus, dass sich der Großteil der gymnasialen Fächer auf antike Disziplinen zurückführen lässt. Ausgehend von den antiken „artes liberales“ entwickelte er die Inhalte des Griechischunterrichts, der auf der Sprache basierend einen Einblick in die antike Kultur bietet, die in ihrer Vielseitigkeit für die Entwicklung von wichtigen Kompetenzen förderlich ist, enthält sie doch neben den Grundlagen von Geschichte, Literatur, Physik und Mathematik auch die Anfänge der Philosophie, der Politik und der Ethik, so dass gerade hier ein wesentlicher Beitrag zur Persönlichkeitsbildung geleistet wird.
Zulezt kamen noch Schülerinnen aus verschiedenen Jahrgangsstufen zu Wort, die ihre Erfahrungen mit dem Fach Griechisch darstellten und für Fragen zur Verfügung standen. Dabei zeigte sich bei allen, dass sie die Wahl des humanistischen Zweigs nicht bereuten, zum einen weil sie Spaß am Unterricht hatten und ihr Wissen in Griechisch als Alleinstellungsmerkmal erlebten, zum anderen weil es sie faszinierte, wie die geistesgeschichtliche Entwicklung der Menschheit in der Oberstufe des Griechischunterrichts nachempfunden wird.