Mettener Gymnasiastinnen drücken in Indien die Schulbank

Neun Schülerinnen, 15 Stunden Flug, 14 Tage Indien – ein lebensveränderndes Erlebnis

Indien 2015

Eng gedrängt sitzen die neun Mettener Gymnasiastinnen auf den kleinen blau lackierten Holzbänken und lauschen gespannt den Erzählungen und Liedern indischer Grundschüler: süße Kinderstimmen stellen sich zunächst noch schüchtern auf Englisch vor. Doch als sie ihre Version von „Bruder Jakob“, den „Fruit-salad“, singen und dazu tanzen, müssen alle lachen und das Eis ist gebrochen.

Diese Erfahrung haben neun Schülerinnen des St.-Michaels-Gymnasiums im Rahmen des alljährlichen Austausches mit dem Christ Junior College in Bangalore gemacht.

Doch nun von Anfang an.

Am 3. November steigen die Mettener Zehntklässlerinnen in München in ein Flugzeug, um eine Reise um die halbe Weltkugel anzutreten. Über London geht es in die südindische Millionenstadt Bangalore, wo die Deutschen die nächsten 14 Tage verbringen.

Neben Schulbesuchen am College oder, wie oben beschrieben, in einer indischen Dorfschule lernen die deutschen Schülerinnen allerdings auch den ganz gewöhnlichen Alltag auf dem Subkontinent kennen. Die gesamten 14 Tage verbringen sie in Gastfamilien, wo sie nicht nur ihren Austauschpartner sondern auch dessen soziales Umfeld kennenlernen. Schnell fallen Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede auf. „Ich darf meine Sachen nirgends liegen lassen, sonst wirft sie die Haushälterin in die Wäsche“, berichtet Theresa amüsiert.

Geprägt war das Programm jedoch auch durch kulturelle Ausflüge. Neben der religiösen Vielfalt, die bereits im Stadtbild sichtbar wird, wo ein hinduistischer Tempel neben einer katholischen Kirche steht, in der Buddhisten wie Moslems und Christen gemeinsam zum Jesuskind beten, besuchen die Schülerinnen historische Stätten, die den Beginn der südindischen Kultur darstellen. Darüber hinaus begeistert die subtropische Landschaft mit ihren Palmenhainen, Reisfeldern und pittoresken Felsformationen, die Europäern wie aus einem Märchen aus 1001 Nacht erscheinen. Da der Austausch mit Diwali, dem hinduistischen Neujahrsfest, bei dem der Sieg des Lichts über das Dunkel gefeiert wird, zusammenfällt, dürfen die Schülerinnen an einem Abend des fünf Tage dauernden Festes im Haus eines indischen Austauschpartners zusammenkommen, um gemeinsam zu feiern, Knaller zu zünden und den Feuerwerken am Himmel über der neun Millionen Metropole begeistert zuzusehen.

Voll bepackt mit Saris, indischen Spezialitäten und Geschenken für die Eltern zuhause treten sie schließlich wieder die Heimreise an. Voll sind aber auch ihre Köpfe mit Erlebnissen, Erinnerungen und Erfahrungen, die sie ihr Leben lang nicht vergessen und immer bei sich tragen werden.