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Indien auf Zeit

15 Schülerinnen und Schüler des St.-Michael-Gymnasiums in Metten empfingen im Rahmen des alljährlichen Austauschprogramms mit dem Christ Junior College in Bangalore ihre indischen Partner.

Gespannt und mit weit geöffneten Augen standen sie am Münchner Franz-Josef-Strauß Flughafen. Erwartungsvoll und gleichzeitig etwas verloren schweifte ihr Blick durch die Ankunftshalle. Wo war ein bekanntes Gesicht? Eine vertraute Person? Schnell löste sich die Spannung, als die Gruppe von 15 Schülerinnen und Schülern sowie zwei begleitenden Lehrkräften ihre deutschen Austauschpartner erblickten, bei deren Familien sie die nächsten 14 Tage verbringen sollten.

Neben dem Alltag in den Gastfamilien, der nicht nur für den ein oder anderen Inder mit der deutschen Pünktlichkeit eine Herausforderung darstellte, sondern auch die gestandene bayrische Hausfrau mit einem veganen Speiseplan konfrontierte, lernten die asiatischen Schülerinnen und Schüler Bayern von seiner kulturellen, ökonomischen und landwirtschaftlichen Seite kennen. So standen unter anderem Ausflüge in die Städte München und Regensburg, auf die Zugspitze und nach Neuschwanstein, ein Besuch beim BMW-Werk in Dingolfing und die Besichtigung eines Bio-Bauernhofs auf dem Programm.

Besonderen Eindruck hinterließ bei den indischen Gästen jedoch die natürliche Schönheit des bayrischen Waldes, die saubere Luft und das satte Grün des Frühlings. Nichts desto trotz war der Höhepunkt wohl der Besuch des Frühlingsfestes in Deggendorf, dem „little Oktoberfest“, bei dem den indischen Schülerinnen und Schülern das Herz aufging, da sie endlich alle „deutschen“ Traditionen von der Blasmusik übers Dirndl bis zum Maßkrug live miterleben konnten.

All die gemeinsam verbrachte Zeit, die gemeinsamen Erlebnisse, die neu entstandenen Freundschaften konnten jedoch nicht darüber hinweg täuschen, dass dieser kulturelle Austausch nur auf Zeit stattfinden sollte. Und so sagten sich deutsche wie indische Schüler mit Tränen in den Augen 14 Tage später auf Wiedersehen. Denn als kleiner Hoffnungsschimmer blieb den Schülerinnen und Schülern, ihren Partner im Herbst in Bangalore wieder in die Arme schließen zu können.