Mein Herz schlägt bayrisch

Unter dem Titel „Mein Herz schlägt bayrisch“ ist im Kreuzgang der Abtei Metten bis 2. November 2008 eine Photokunstausstellung zu sehen. Sie zeichnet die Lebensstationen von Benedikt XVI. nach. Ausgehend von Erinnerungen Joseph Ratzingers bietet die Schau der Münchner Photographen Thomas und Konstanze Klinger einen Streifzug durch jene Orte, Städte und Gegenden, mit denen der Papst seit Kinder- und Jugendtagen verbunden ist. Dazu zählen sein Geburtsort Marktl am Inn, der Wallfahrtsort Altötting, die späteren Domizile der Familie in Tittmoning, Aschau am Inn und Traunstein. Aber auch Freising, München und Regensburg gehören dazu sowie das Benediktinerkloster Metten, das Ratzinger ebenfalls bisweilen gern besuchte.

In Bayern ist Benedikt XVI. aufgewachsen, hier haben ihn Land, Leute und Volksfrömmigkeit geprägt. Auf den Spuren seiner Vergangenheit bewegte er sich auch, als er im September 2006 zu einer Pastoralreise in seine Heimat zurückkehrte. Die stimmungsvollen Bilder der beiden Photografen lassen auch dieses Großereignis noch einmal aufleben. „Wir waren eine ganz normale, einfache Familie“, sagte Papstbruder Georg Ratzinger, der als Ehrengast geladen war,  bei der Eröffnung der Schau am 29. September. Der Vater, von Beruf Polizeibeamter, habe als Alleinverdiener für den Lebensunterhalt beigetragen. Der Mutter wiederum sei es zu verdanken gewesen, dass die drei Kinder unter anderem mit von ihr gestrickten Pullovern und Handschuhen ausgestattet wurden. Außerdem haben sie im Garten alles angebaut, was an Gemüse und Salat in der Küche verwendet wurde.

„Das Kirchenjahr hat unser Leben geprägt“, betonte der Domkapellmeister im Ruhestand. Das tägliche Gebet am Morgen, bei Tisch und in der Schule habe ganz selbstverständlich dazugehört, wobei der Sonntag stets der Höhepunkt gewesen sei. Ratzinger erinnerte an den großen Moment, als er und sein Bruder Joseph 1951 die Priesterweihe in Freising empfingen. Den Weg, den dieser dann genommen habe vom Priester über Universitätsprofessor bis hin zum Erzbischof, Kurienkardinal und Papst könne mit menschlichen Maßstäben nicht nachvollzogen werden. „Da sieht man doch die Hand Gottes“, meinte Georg Ratzinger. Der Abt von Metten, Wolfgang M. Hagl, bezeichnete Papst Benedikt XVI. als einen Kirchenlehrer im besten Sinne. Die Gläubigen rief er dazu auf, für den Heiligen Vater zu beten, damit dieser in seinem Wirken von allen im Gebet getragen werde. Unter den Gästen waren auch der Regensburger Weihbischof Reinhard Pappenberger und der Regensburger Prälat Heinrich Wachter.

Unter dem Titel „Mein Herz schlägt bayrisch“ ist außerdem im Münchner Verlag St. Michaelsbund ein Buch (19,90 Euro) erschienen, in dem die meisten und noch mehr Photographien abgedruckt sind. Autoren des Wegbegleiters zu den bayerischen Lebensstationen von Papst Benedikt XVI. sind Jörg Hammann und Barbara Just.

Öffnungszeiten:
Montag bis Samstag
von 9 bis 11 Uhr und 14 bis 17 Uhr
Sonntag von 14 bis 17 Uhr