Wildschwein á la Obelix – oder was aßen die Kelten?

Wie schon in den letzten Jahren war das „Keltische Kochen“ Schluss- und Höhepunkt im Profilfach Archäologie.
Denn die Kursteilnehmer sollten sich nicht nur theoretisch viel Wissen über alte Kulturen aneignen, sondern auch „experimental-archäologisch“ tätig werden. Aber – was aßen denn die Kelten?
Nachdem historische Quellen nur unzureichend Auskunft geben, ist zunächst der Archäobotaniker oder Archäozoologe gefordert. Aufgrund der Analyse von Funden lässt sich nachweisen, dass die Kelten als Grundnahrungsmittel außer Getreide auch Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen und Ackerbohnen anbauten und daraus ihre Mahlzeiten herstellten. Weitere Kulturpflanzen der Kelten waren Rüben, Kohlarten und Feldsalat, dazu Früchte, Nüsse und Wildkräuter. Als Nutztiere wurden Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und Hühner gehalten.
So ließen sich abwechslungsreiche und schmackhafte, vor allem aber sättigende Gerichte herstellen.
Da aber keine original keltischen Kochrezepte überliefert sind, allenfalls Berichte antiker Schriftsteller und die Auswertung archäologischer Quellen, ist eine gewisse Experimentierfreudigkeit mit den damals verfügbaren Lebensmittel gefordert.
So haben wir Rezeptvorschläge aufgegriffen, die Experimentalarchäologen vor uns bereits ausprobiert haben.
Die anfängliche Skepsis der Schülerinnen und Schüler wich einer zunehmenden Begeisterung für Rezepte wie „Feldsalat mit Himbeeren und Speck“, „Möhrenbratlinge mit Ei und Thymian“, „Schafskäsebällchen mit Dinkel und Dost“, „Apfel-Mohn-Hirse“ und den leckeren Dinkel-Kringeln.
In fröhlicher Runde wurden die von den Kursteilnehmern hergestellten Gerichte probiert, kommentiert und abschließend für gut und gar nicht so exotisch befunden.
Es muss also nicht immer Wildschwein á la Obelix sein!
Claudia Brehm-Wammes
Leiterin des Archäologiekurses