Namasté! Gelassenheit und Curry…wurst

16 indische Austauschschülerinnen vom Christ Junior College in Bangalore am St.-Michaels-Gymnasium

Metten. „Wir kommen wieder!“, davon sind die 16 Inderinnen überzeugt und erzählen beim Abschiedsabend im Wittelsbachersaal mit leuchtenden Augen von ihren vielfältigen Erfahrungen und Erlebnissen. Die Zeit verging wie im Flug und der Abschied kam viel zu schnell, so sind sich die Schülerinnen und Schüler vom St.-Michaels-Gymnasium Metten und dem Christ Junior College in Bangalore/Indien einig.

Am 29. April kamen die müden, aber gut gelaunten indischen Austauschschülerinnen und die begleitenden Lehrkräfte am Franz-Joseph Strauß Flughafen in München an. In Metten wurden sie herzlich von ihren Gastfamilien, bei denen sie die kommenden 14 Tage verbringen durften, empfangen. Zusammen mit ihren „Geschwistern auf Zeit“ wurden sie am darauffolgenden Tag von Schulleiter Pater Erhard Hinrainer und dem Mettener Bürgermeister Erhard Radlmaier offiziell begrüßt.
Die Kommunikation mit den indischen Mädchen verlief reibungslos. Die Gäste sprachen sehr gut Englisch, da dies eine der offiziellen Amtssprachen in ihrer Heimat ist. Wo eventuell Worte fehlten, halfen Gesten weiter.
Die beiden Gruppen sind schnell zusammengewachsen, was durch verschiedene Ausflüge noch gefördert wurde. Dabei traten jedoch auch kulturelle Unterschiede zu Tage: der gelassene und relaxte Umgang der Inderinnen in ihrem Alltag überraschte die deutschen Schüler.
Die Wochentage waren gefüllt mit Exkursionen nach München und Regensburg sowie mit Werksbesichtigungen des weltgrößten BMW Werks in Dingolfing und des traditionellen Glasherstellers Joska in Bodenmais. An den Wochenenden ermöglichten die Gastfamilien ihren Besucherinnen außergewöhnliche Erlebnisse: „Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Schnee gesehen“, freute sich Aishwarya, deren größter Traum in Österreich in Erfüllung ging.
Dennoch stieß die bodenständige niederbayerische Küche teilweise an ihre Grenzen. Auch wenn das Curry auf dem Subkontinent das Leib- und Magengericht eines jeden Inders ist, kann er sich nicht für eine deutsche Wurst begeistern. Aufgrund religiöser Überzeugungen ernährten sich die meisten Gastschülerinnen vegetarisch oder vegan. „Ich hatte nie das Gleiche auf dem Teller, jeden Tag gab es andere Leckereien“, kommentierte Shruti begeistert die Bewirtung durch ihre Gasteltern.
In den zwei Wochen sind die indischen und deutschen Schüler eng zusammengewachsen und haben viel voneinander gelernt: Interesse, Herzlichkeit, Offenheit, Akzeptanz und Vertrauen sind nur einige Dinge, die beide Seiten von dieser einmaligen Erfahrung mitnehmen konnten. Die Verabschiedung fiel deshalb umso schwerer. Bei vielen Mädchen flossen Tränen und man fieberte schon beim Abschied einem Wiedersehen mit neugewonnenen Freunden entgegen. Im Oktober werden die Schüler des St.-Michaels-Gymnasiums im Rahmen dieses Austausches die Reise nach Indien antreten.
So konnte man immer wieder hören: „Ich hab in diesen zwei Wochen wahnsinnig viel über fremde Menschen, über mich und meine eigene Kultur gelernt. Mich hat dieser Austausch sehr bereichert und ich bin froh, am ersten Austausch dieser Art zwischen dem St.-Michaels-Gymnasium und dem Christ Junior College teilnehmen zu können.“