Päpstliche Grüße zum Mettener Jubiläum

Aus der „Deggendorfer Zeitung“ vom 6. April 2016:

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Apostolischer Nuntius feiert mit der Klostergemeinschaft einen Gottesdienst zu Ehren des hl. Benedikt

Metten. Auch Papst Franziskus feiert mit dem Kloster Metten das Jubiläum des 1250-jährigen Bestehens. Der Apostolische Nuntius in der Bundesrepublik Deutschland Erzbischof Dr. Nikola Eterovic hat gestern bei einem Festgottesdienst zum Todestag des Ordensgründers Benedikt die Grüße des Kirchenoberhaupts übermittelt und den Apostolischen Segen gespendet. Der gebürtige Kroate und ehemalige  Generalsekretär der Bischofssynode im Vatikan war dazu eigens aus Berlin angereist.

Wegen der laufenden Sanierungsarbeiten konnte die Messe mit der Ordensgemeinschaft, Mitarbeitern, Schülern und Gästen der Abtei nicht in der Stiftskirche stattfinden. Doch selten hat eine Turnhalle so viel Würde ausgestrahlt wie bei dem Gottesdienst gestern Vormittag. Der Erzbischof zog mit elf Konzelebranten, angeführt von Abt Wolfgang M. Hagl und Prior Pater Erhard Hinrainer, mit Mitra und Bischofsstab ein, begleitet von Akolythen und Ministranten samt Weihrauch und Fackeln. Mit Tisch, Kerzen, Fahne und Tabernakel war die Bühne zum Altarraum gestaltet.

1250 Jahre leben in Metten Brüder  im Glauben an Gott und zum Segen der Menschen, sagte der  Nuntius in seiner Predigt. In den drei Glaubensvoraussetzungen, Ehre sei Gott, Ehre sei Jesus Christus und Ehre sei dem Heiligen Geist, zog er Parallelen zum Leben Benedikts und in unsere heute säkularisierte Zeit. Gott bedeute das Väterliche, man dürfe keine Angst haben, Ja zu sagen, wenn Gott ruft. In der Arbeit solle weniger das Materialistische im Vordergrund stehen, sondern die  Rücksicht, wie man den anderen durch seine Arbeit besser dienen könne. Durch Jesus Christus entstehe die Einheit mit Gott, wie sie auch Benedikt vorlebte. Der Heilige Geist komme im Leitspruch des ora et labora zum Ausdruck. Die „vom Gebet erleuchtete Arbeit“ sei heute dringend nötig. Erzbischof Eterovic wünschte sich, dass vor allem viele Schüler des St.-Michael-Gymnasiums nach diesem Grundsatz leben.

Wesentlichen Anteil an der festlichen Stimmung hatte die Musik. Unter der Leitung von Christoph Liebl sang der von Schülern unterstützte Kirchenchor mit Bläsern, Pauke und Orgel die Missa Metamensis. Frater  Gregor Schuller hatte die Messe eigens für das Jubiläum seiner Abtei komponiert; zu Ostern wurde sie uraufgeführt.

Die Mettener Patres fungierten als Konzelebranten, ferner der ehemalige Dekan  Alfons Eiber, ein Alt-Mettener, sowie Harald Fischer, ein Pfarrer aus der Erzdiözese Köln, der jedes Jahr eine Woche in Metten verbringt. Mitgefeiert haben die Messe auch Bürgermeister Erhard Radlmaier und stellvertretender Landrat Josef Färber. Applaus verdiente sich auch die Kalliope für ein Standkonzert zum Abschluss im Klosterhof.  wet

Fotos: Deggendorfer Zeitung, Roland Binder

Predigt im Volltext