Heilige Hedwig – eine starke Frau in stürmischen Zeiten

 

„Die kämpferische Kämpferin“ – so wird die Bedeutung des Namens „Hedwig“ beschrieben. Vom Leben einer außergewöhnlichen Frau – der Heiligen Hedwig – erzählt eine aktuelle Ausstellung in der neuen Bibliothek des Klosters Metten. Eröffnet wurde die Ausstellung, die auf acht Präsentationstafeln den Inhalt des „Hedwig-Codex“ aus dem Jahr 1353 zeigt, von Initiator und Schlesienforscher Jürgen Schwanitz aus Metten.

Um 1174 auf Schloss Andechs am Ammersee geboren, musste die Hl. Hedwig bereits im Jugendalter Herzog Heinrich I. „Den Bärtigen“ heiraten. Sie veranlasste Herzog Heinrich I. zu zahlreichen Klostergründungen auf dem niederschlesischen Gebiet, das bis dahin noch kaum kultiviert war.

Von ihrem starken Glauben zeugen nicht nur ihr Einsatz für Arme und Kranke oder ihre Gründungen von Kirchen und Klöstern. Eine Marienstatue habe Hedwig immer bei sich gehabt, um sie immer betrachten zu können. Ihren unerschütterlichen Glauben drückte sie durch eine strenge Lebensführung aus, die unter anderem darin bestand, dass sie auch im Winter keine Schuhe trug. Als ihr das Tragen von Schuhen einmal vom Bischof aufgetragen wurde, kam sie dieser Aufforderung nach – allerdings dadurch, dass sie die Schuhe über dem Arm trug und weiterhin barfuß ging.

So wird sie heute nicht nur als Trägerin einer Kirche dargestellt, sondern auch mit über dem Arm hängenden Stiefeln oder mit einer Marienstatue in der Hand. Im Jahr 1267 wurde Hedwig von Papst Clemens IV. heiliggesprochen. Ihr Grab befindet sich in Trzebnica in Polen. Die Heilige Hedwig ist Patronin der Heimatvertriebenen, der Brautleute und von Schlesien.

Zu sehen ist die Ausstellung in der neuen Bibliothek des Klosters Metten noch bis zum 19. Dezember. Der Eintritt ist frei.

Passau, Kloster Niedernburg, Klosterkirche: Heilige Hedwig von Andechs, Steinskultpur, Niederbayern um 1410/1420 (Foto: Andreas Praefcke/Wikipedia)