Schüler des St.-Michaels-Gymnasiums zu Besuch im Bienenhaus auf der Landesgartenschau

Die Schüler der fünften Klassen des St.-Michaels-Gymnasiums in Metten besuchten Anfang Oktober das Bienenhaus der Imkervereine Deggendorf und Umgebung auf der Landesgartenschau. Mit dabei waren ihre Begleitlehrer Frau Kapfhammer, Frau Rauch, Herr Beyvers und Herr Haimerl.

Unser Referent, Herr Erhard Härtl, Fachberater für Bienenzucht in Niederbayern, fand in den Schülern wissbegierige Zuhörer. Für manche war es nicht der erste Kontakt mit der Imkerei, so berichteten die Schüler über ihre Erfahrungen aus der Grundschule oder der Familie. Für alle, so die Meinung der Schüler, war es ein ganz besonderer Unterricht im Fach Natur und Technik.

Herr Härtl informierte über die Biologie des Bienenvolkes bis hin zur Bedeutung der Honigbienen als Bestäuber von Kultur- sowie Wildpflanzen. Je nach Entwicklung, Körperbau, Tätigkeit und Lebensdauer unterscheidet man zwei weibliche Bienen: die Königin, die bis 4 Jahre alt wird und täglich bis zu 2000 Eier legt, deren Gesamtmasse der Körpermasse der Königin entspricht; die Arbeiterbiene, die als Stockbiene das Putzen der Wabenzellen, die Fütterung der Larven und danach den Wabenbau erledigt. Weiterhin sammelt die Arbeiterbiene als Wächterin erste Erfahrungen in der Umgebung des Bienenstocks und ist noch etwa 2 Wochen bis zum Ende ihres vierwöchigen Lebens als Nektar- und Pollensammlerin tätig. Zum Bienenvolk gehören aber vom Mai bis August auch noch männliche Bienen, die sogenannten Drohnen. Ihre Aufgabe ist es, die Königin beim Hochzeitsflug zu begatten.

Glücklicherweise konnte die Exkursion bei guter Witterung stattfinden. Es ging nun an die praktische Arbeit mit dem Bienenvolk, das „Highlight“ der Exkursion. Ausgestattet mit Schleiern war es den Schülern möglich, im direkten Kontakt mit den Honigbienen nach der Königin zu suchen oder die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der Brut zu bestaunen. Es fällt auch noch als Lehrkraft stets schwer, den Blick von diesen fleißigen Insekten bei ihrem emsigen Treiben wieder abzuwenden. Vor den Bienenstichen hatte niemand Angst, jedenfalls wollte es keiner zugeben. Diese durch Zuchtwahl selektierten Honigbienen stechen eher selten, und das nur, wenn man hektisch reagiert.

Abschließend konnten sich die Schüler über wichtige Gerätschaften des Imkers, die Herstellung von Bienenwachskerzen und den Geschmack verschiedener Honige informieren. Bienen sind aber nicht nur bedeutsam für uns Menschen, weil sie Honig produzieren. Der überaus größte Teil ihrer Bedeutung liegt in ihrer Leistung als Bestäuber von Kulturpflanzen, die uns Obst und Gemüse für den täglichen Bedarf liefern. Umso dramatischer erscheint vor diesem Hintergrund das anhaltende Bienensterben aufgrund von Krankheiten, Parasiten wie der Varroa – Milbe, dem Einsatz von risikoreichen Pflanzenschutzmitteln und der EU – weiten Zulassung gentechnisch veränderten Saatgutes.

Wir danken der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, den Imkervereinen Deggendorf und Umgebung sowie dem Fachberater für Bienenzucht, Herrn Erhard Härtl, für die freundliche und engagierte Unterstützung. Einige Schüler haben bereits die spontane Bereitschaft gezeigt, sich nächstes Frühjahr im Rahmen einer Bienen – AG am St.-Michaels-Gymnasium näher mit der Imkerei zu beschäftigen.