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Schüler aus Metten und Pilsen „tauschen sich aus

Fremdes kennen und verstehen lernen, Vorurteile überwinden, sein Wissen und seinen Horizont erweitern und dabei mit reichlich Spaß bleibende Eindrücke sammeln, so könnte man die wesentlichen Zielsetzungen eines erfolgreichen Schüleraustausches zusammenfassen.

Nun ja, ob nun der, zum Jahresende stattgefundene, Schüleraustausch zwischen dem St.-Michaels- Gymnasium Metten und dem Kirchlichen Gymnasium Pilsen tatsächlich all diese Zielsetzungen zur Gänze erfüllt hat, kann sicherlich diskutiert werden. Laut Schüleraussagen ist eines jedoch unstrittig: Der siebentägige Austausch, der von StRin Beate Scheubeck und StR Michael Seibold geleitet worden ist, hat bei den teilnehmenden neun Schülerinnen und sechs Schülern des St.-Michaels-Gymnasiums bleibende Eindrücke hinterlassen: Eindrücke wie das gemeinsame Überschreiten der Grenzlinie am Bahnhof Bayerisch Eisenstein, das erste zögerliche „Hallo-sagen“, nachdem unser Zug aus Deggendorf in Pilsen angekommen ist, das langsame Lösen der Anspannung beim anschließenden gemeinsamen Bowlingabend; die Erkenntnis ein erstes Mal ganz alleine in einem fremden Land bei einer völlig fremden Familie übernachtet zu haben und dort herzlichst aufgenommen und bestens umsorgt worden zu sein. Dies alles sind nur einige wenige Eindrücke, die die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler des St.-Michaels-Gymnasiums bereits am ersten Tag machen durften. Viele weitere sollten noch folgen.

So waren viele von ihnen zum erste Mal in der tschechischen Hauptstadt Prag, in der sie auf dem Petrín die Aussicht auf Prag inklusive der Prager Burg und Karlsbrücke genießen konnten, um anschließend das Treiben dort selbst vor Ort zu erleben. Der Besuch des Techmania-Centers und die aktive Einbindung in den Unterricht des Gastgymnasiums ermöglichte unseren Schülerinnen und Schülern zudem die unterhaltsame Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern. Und wer weiß, vielleicht ist bei den gemeinsamen Stadtführungen durch Pilsen und Prag bei dem einen oder anderen sogar etwas geschichtliches Wissen „hängen“ geblieben. Wie auch immer, langweilig wurden den Jugendlichen bei den zahlreichen Aktivitäten sicherlich nicht.

Die gemeinsamen Mittag- und Abendessen sowie die selbstorganisierten abendlichen Erkundungen und Veranstaltungen in Kleingruppen haben vermutlich auch ihren Teil dazu beigetragen, dass bereits bei der gemeinsamen Rückreise nach Metten im Bus eine vertraute und ausgelassene Stimmung herrschte. Für die letzten drei Tage des Austausches nahmen unsere Schülerinnen und Schüler nun ihre Gastschüler zu sich nach Hause, um sie ähnlich gut zu umsorgen. Die Gäste aus Pilsen durften anhand einiger Unterrichtsbesuche ebenfalls den Alltag an einer Klosterschule erfahren. Auch konnten sie bei einer Führung mit Pater Athanasius das Schul- und Klostergelände inklusive der Bibliotheken bestaunen. Nach einer Erkundung der Deggendorfer Altstadt und etwas Freizeit in Kleingruppen war abends erneut Bowling angesagt. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug nach Regensburg. Nach einer Führung mit StR Martin Wimber hatten die Jugendlichen anschließend die Möglichkeit, eigenständig in Kleingruppen die Stadt zu erkunden. Kurzentschlossen unterstützte unsere deutsch-tschechische Austauschgruppe auch gleich noch eine Studentenaktion zur Völkerverständigung durch aktives Limbo tanzen. Anschließend fuhr man gemächlich mit dem Schiff zur Walhalla, um dort auf den Stufen beim Anblick der Weite das bisherige Erlebte etwas „sacken“ zu lassen. Beim abschließenden gemeinsamen Abendessen und der Zugfahrt nach Hause musste dann jedoch wieder vieles lebhaft besprochen, bestaunt und belacht werden.

Am Morgen des letzten Tages des Austausches wurden die zahlreichen Eindrücke nun noch einmal gesammelt und in der Gruppe besprochen. Die Schüler schrieben Artikel für ihre Schülerzeitungen, bastelten an Fotobüchern und Stellwänden oder beredeten mit ihren neu gewonnen Freunden die vielen erlebten Eindrücke und so war es wenig überraschend, dass zum Abschied noch einmal kräftig umarmt und sogar die ein oder andere Träne kullerte.

Ach ja, da war ja noch das mit dem Überwinden von Vorurteilen und das Erweitern des Horizonts. Auch das scheint dann irgendwie gelungen zu sein, zumindest lässt das der Ausspruch eines Schülers: „De san ja goa ned so vai anders als mia!“ vermuten.