Schwungvoll – vielseitig – bunt – jung und dynamisch

Eindrücke vom Tag der offenen Tür am St.-Michaels-Gymnasium in Metten

Die Sonne strahlt durch die Fenster des Festsaals im St.-Michaels-Gymnasium Metten. Sie meint es besonders gut  an diesem Frühlings-Samstagmorgen. Schwungvoll spielt das Blasorchester der Kalliope auf. Mit einer Toga bekleidete Fünftklässler rennen von einem Fototermin in ihrem Klassenzimmer zum Auftritt ihrer Chorklasse im Musiksaal. Nachdem als letztes Orchesterstück der Bozner Bergsteigermarsch verklungen ist, erfüllt erwartungsvolles Raunen den Raum. Die Kalliope tritt ab und Pater Erhard Hinrainer, der Direktor der Schule, tritt auf. Er verleiht seiner großen Freude Ausdruck über das zahlreiche Erscheinen der Anwesenden – der Festsaal ist gut gefüllt vom Baby über das Kindergarten- und Grundschulkind bis zu den Eltern und Großeltern. Auch viele Kolleginnen und Kollegen haben ihre Kleinkinder mitgebracht.

„Was läuft hier?“ fragt Pater Erhard die Anwesenden und beantwortet die Frage gleich selbst, indem er das vielseitige Angebot der Schule aufzählt. Mit 440 Schülerinnen und Schülern ist sie das kleinste der Gymnasien im Landkreis, was einen hilfreichen Einstieg an eine weiterführende Schule bedeutet. Trotzdem verfügt sie über drei Ausbildungsrichtungen.

Der Unterricht im Fach Latein stellt die Basis für das Erlernen weiterer Fremdsprachen dar und ist die Grundlage für den Deutschunterricht. Dass Latein auch unseren Lebensalltag prägt, können die Besucherinnen und Besucher des halbstündigen Lateinunterrichts, der im Verlauf des Vormittags angeboten worden ist, gleich selbst feststellen. Zum Lateinunterricht kommt in der achten Klasse am humanistischen Zweig der Griechischunterricht. Eine Stellwand in der Pausenhalle im zweiten Stock der Schule weist auf berühmte Frauengestalten der Griechen hin und knüpft damit an hundert Jahre Frauenwahlrecht an, eines der vielen historischen Daten, die in diesem Jahr gefeiert werden. Für die neusprachliche Ausbildungsrichtung können im französischen Bistro landestypische Spezialitäten probiert werden. Es gibt in der Taberna Romana auch lateinische „Brotaufstriche“, Wortschatz lässt sich auch durch Schmecken und Riechen lernen.

„Wo rührt sich was und sieht man was?“, setzt Pater Erhard seine Ansprache fort, „im MINT-Bereich unserer Schule.“ Das St.-Michaels-Gymnasium ist eines von drei MINT-Excellence-Centern. Beim anschließenden Rundgang probieren die Besucher in zahlreichen Experimenten gerne aus, was die Fächer Biologie, Chemie und Physik im Angebot haben.

Der Referent schließt seine Ansprache mit dem Hinweis auf die offene Ganztagsschule. Außerdem ist erst ab der achten Klasse an einem Nachmittag verpflichtender Unterricht.

Während der letzten Worte des Direktors werden sieben Führungsstäbe mit dem Mettener M für die Türme der St.-Michaels-Kirche hereingetragen in Grün, Violett, Rot und weiteren Farben. Ein Führungsteam aus Elf- und ZwölftklässernInnen, je einer Lehrkraft und einem „helfenden Geist“ steht bereit zur Betreuung der Gäste auf den verschlungenen Pfaden des Schulhauses vom Speisesaal im Keller bis zum Zeichensaal im dritten Stock. Was manchen Besucher zum Schluss der Führung verwirrt, haben die FünftklässlerInnen am Beginn des neuen Schuljahres bereits in der ersten Woche gelernt. Bei einer Schulhausralley mit Quiz und nahrhaften Gewinnen werden sie von der Tutorengruppe des Gymnasiums mit all den Anlaufstationen vertraut gemacht, die für sie wichtig sind. Daher sind unter den Oberstufenschülern und -schülerinnen auch Mitglieder der Tutorengruppe, die aus ihrem Schulalltag und ihrem Schulleben erzählen und die familiäre Atmosphäre der Schule hervorheben. Sie wird auch beim Gang durchs Haus an jeder Station deutlich. „Kommt`s `rein!“ heißt es zum Beispiel im Biologiesaal. „Geht mit Apollo 11 auf Raumfahrt!“ „Nutzt die VR-Brillen, deren Anschaffung durch die Mitgliedschaft im MINT-EC-Netzwerk möglich geworden ist!“ „Auch Abt Wolfgang war schon da und ist begeistert Achterbahn gefahren.“

So schwungvoll, wie er begonnen hat, endet der Besichtigungsvormittag. Nach einer begeisternden Akkrobatikvorführung in der Turnhalle marschiert die Kalliope ein und spielt als Kehraus „Gaudeamus igitur“, das Lied, das bei der jährlichen Abifeier zum Abschluss gesungen wird.