Graeculi auf Reisen – Antigone im Residenztheater

Endlich war es wieder soweit: Die Fachschaft Griechisch machte sich mit 50 Schülerinnen und Schülern auf den Weg und besuchte das Münchener Residenztheater, wo sie eine bemerkenswerte Auffühurung der Antigone erleben konnte. So wurde das bekannte Stück des Sophokles, in dem Antigone gegen das Verbot des Königs Kreon ihren Bruder Polyneikes bestattet und damit eine Serie von tragischen Geschehnissen auslöst, durch „Die drei Leben der Antigone” von Slavoi Ẑiẑek ergänzt und dadurch die Handlung erweitert. So konnten die Zuschauer die Handlung zweimal hintereinander aus verschiedenen Perspektiven betrachten, wobei beim zweiten Durchgang die Handlung einen anderen Ausgang als bei Sophokles hatte. Nach dem Stück von Ẑiẑek wird Antigone nicht als heldenhaft, sondern als starrsinnig und egoistisch gezeigt, zuletzt stürmt das Volk von Theben den Palast. Diese Umdeutung gab dann auch genügend Diskussionsstoff für die Heimfahrt und die folgenden Unterrichtsstunden, so dass nicht nur das Mitfühlen, wie es Aristoteles fordert, sondern auch das Nachdenken im Sinne Brechts bei diesem gelungenen Theaterbesuch zur Geltung kam.