Physik

In der Physik werden Naturphänomene sowie Aufbau und Eigenschaften der Materie modellhaft beschrieben; ihre Forschungsinhalte reichen von den elementaren Bausteinen der Materie bis hin zum Aufbau des Universums. Physikalische Forschung ist durch das Wechselspiel von Theorie und Experiment gekennzeichnet, ihre Ergebnisse und Arbeitsmethoden sind wegweisend für andere Naturwissenschaften. Physikalische Erkenntnisse beeinflussen entscheidend unser Weltbild und berühren damit auch philosophische, ethische und religiöse Fragestellungen. Als Grundlage technischer Entwicklungen in der Kommunikationstechnologie, Energieversorgung, Ökologie, Medizin und in vielen weiteren Fachgebieten prägen physikalische Erkenntnisse unser Leben.

Viele Kinder und Jugendliche interessieren sich für Naturerscheinungen und deren Erklärungen. Bei dieser Neugier beginnt fast spielerisch, nah an der Erfahrungwelt und kleinschrittig die Physik in der Jahrgangsstufe 7 im Rahmen von „Natur und Technik“. Und doch beginnt hier bereits der systematische Aufbau des Wissens über die unbelebte Natur. Der Physikunterricht vermittelt den Schülerinnen und Schülern zum einen grundlegende Kenntnisse zu Naturgesetzen und technischen Anwendungen, zum anderen fördert er das Verständnis für charakteristische Denk- und Arbeitsweisen der Naturwissenschaft Physik. Zu den wichtigsten Arbeitsweisen eines Physikers gehört das Planen, Durchführen und Auswerten von Experimenten. Daher spielt das Experiment auch im Physikunterricht eine wichtige Rolle. Ebenso gehört dazu, Modelle (insbesondere auch mathematische Modelle) zu nutzen und kritisch zu reflektieren, fachliche Informationen zu recherchieren, aufzubereiten und zu präsentieren sowie Chancen und Risiken moderner Technologie zu bewerten.

Durch die Jahre führt der Weg von der unmittelbaren Beobachtung über die systematische Bildung von physikalischen Begriffen und Messgrößen zur abstrakten und mathematischen Modellbildung und damit zu einem außerordentlich faszinierenden Aspekt der Physik: Der Erkenntnis, dass abstrakte Begriffsbildung und die Sprache der Mathematik es erlauben, die Erfahrungswelt zu verlassen und in die komplexen und aus Sicht des täglichen Lebens oft seltsam anmutenden Gesetzmäßigkeiten der kleinsten Teilchen und des Universums einzudringen.

Der Unterricht im Fach Physik beginnt in der siebten Jahrgangsstufe als einer der beiden Schwerpunkte im Fach Natur und Technik.

Ab der achten Jahrgangsstufe wird die Physik dann sowohl im naturwissenschaftlich-technologischen Zweig als auch im sprachlichen Zweig ein eigenständiges Kernfach.

In der naturwissenschaftlich-technologischen Ausbildungsrichtung haben die Schülerinnen und Schüler der achten, neunten und zehnten Klassen zusätzlich eine Profilstunde, die normalerweise jede zweite Woche als Doppelstunde Physik-Übung in halber Klassenstärke stattfindet, in der nicht nur die Themen aus dem Profilbereich vertieft werden, sondern auch ausreichend Zeit zum eigenständigen physikalischen Experimentieren ist.

Unabhängig von der gewählten Ausbildungsrichtung kann die Physik in der Oberstufe belegt werden. Dabei gibt es auch die Möglichkeit, in der elften Jahrgangsstufe das Fach Biophysik, in der zwölften Jahrgangsstufe das Fach Astrophysik als Lehrplanalternative oder als Fach des Zusatzangebots zu belegen (Wer Biophysik als Lehrplanalternative wählt, kann allerdings Physik nicht als schriftliches Abiturfach wählen).