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Jugend unter Druck – Suchtprävention am St.-Michaels-Gymnasium Metten

Dass es heute für Jugendliche schwieriger ist als früher, mit den Herausforderungen und Gefahren des Erwachsenwerdens zurechtzukommen, ist unumstritten. Gerade im Bereich der Drogen hat sich inzwischen ein nahezu unübersichtlicher Markt herausgebildet, der sich stets verändert. Deshalb ist es für die Eltern der Heranwachsenden besonders wichtig, gut informiert zu sein, um den Jugendlichen in rechter Weise zur Seite stehen und die Gefahren richtig einschätzen zu können. Um dies zu gewährleisten, fand am vergangenen Mittwoch am St.-Michaels-Gymnasium Metten für die Eltern der Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe ein Vortrag zum Thema „Jugend unter Druck – Alkohol und Drogen bei Jugendlichen“ statt. Frau Kraus, die Leiterin der Suchtberatungsstelle des Landratsamtes Deggendorf, informierte hierbei sowohl über den Alkoholkonsum bei Jugendlichen als auch über illegale Drogen, wie Ecstasy oder Crystal und die Gefahren, die von sogenannten „Legal Highs“ – noch nicht verbotenen Ersatzdrogen – ausgehen. Als besonders wichtiges Element der Suchtprävention wurde dabei die Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kindern genannt, die es ermögliche, im Gespräch auf die Jugendlichen einzuwirken und gefährliche Situationen zu erkennen.

Daneben wurde in den 7. Klassen in dieser Woche ein Workshop mit dem Titel „Gewägt – gewagt – gewonnen“ durchgeführt. Stefan Hausinger, der im Rahmen der Suchtprävention mit dem Landratsamt Deggendorf zusammenarbeitet, erarbeitete mit den Schülern zuerst das sogenannte „Komfortzonenmodell“ aus der Erlebnispädagogik und verifizierte die Ergebnisse dann im Rahmen von spielerischen Aufgaben. Bei diesem Modell geht es darum, dass Jugendliche zuerst selbst erkennen, ob sie sich im sicheren, entspannten Bereich, der sogenannten „Komfortzone“, befinden oder sich Herausforderungen gegenübergestellt sehen, deren Bewältigung sie sich zutrauen („Entwicklungszone“). Wird auch diese Zone überschritten, treten Fehler und Misserfolge auf, was zu Verunsicherung und negativen Konsequenzen führt und daher als „Panikzone“ bezeichnet wird. Durch Selbstreflexion und Feedback sollen die Jugendlichen die Grenzen ihrer Risikobereitschaft erkennen und Achtsamkeit gegenüber anderen trainieren. Das wurde anhand von Gruppenaufgaben geübt. Die Schüler lösten gemeinsam Probleme, bewältigten Geschicklichkeitsaufgaben und führten ein Planspiel durch, wobei sie sich jeweils über ihre Befindlichkeit innerhalb der drei Zonen äußern konnten. Dadurch wurden Verhaltensweisen trainiert, die der Persönlichkeitsentwicklung förderlich sind und auch im Umgang mit den Herausforderungen durch Alkohol und Drogen eine Stütze bieten.