Geschichte der Benediktinerabtei Metten

766 - 1000

Eine Reise durch über 1250 Jahre klösterliches Leben

Seit über 1250 Jahren prägt klösterliches Leben das Bild von Metten. Die Wurzeln unseres Klosters reichen zurück zum Vermächtnis des seligen Priesters Gamelbert von Michaelsbuch und dessen Erben, dem seligen Utto. Dieser gründete das Kloster vermutlich als Sippenkloster. Später wurde es von Mönchen der Insel Reichenau besiedelt. Die Gründung erfolgte zu einer Zeit, als die Donau eine unüberwindbare Grenze darstellte und das umliegende Gebiet von Wald und Sumpf geprägt war. Dennoch entschied sich Herzog Tassilo im 8. Jahrhundert diese Grenzregion zu besiedeln. Es waren Benediktinermönche, die bei der Rodung und Besiedlung halfen.

Das Kloster Metten wurde im Jahr 766 n. Chr. gegründet. Kaiser Karl der Große verlieh wenig später im Jahr 788 dem Kloster Königsschutz und Immunität. Die Legende besagt, dass der Kaiser sich bei einer Jagd im Wald verirrte und von Utto gerettet wurde, woraufhin dieser das Kloster gründen durfte. Später bestätigten Kaiser Ludwig der Fromme und König Ludwig der Deutsche die Rechte des Klosters. Die Ungarneinfälle und die erste Säkularisation durch Herzog Arnulfs im 10. Jahrhundert führten zur ersten Aufhebung des Klosters.

1157 - 1830

Vom Verlust zur Wiedererrichtung des Klosters

Erst 1157 siedelte Herzog Heinrich Jasomirgott erneut Mönche in Metten an. Nach einem Brand im Jahr 1236 erfolgte ein Wiederaufbau der Klosteranlage. Die Klosterkirche konnte 1264 geweiht werden. Im Spätmittelalter etablierte sich eine bedeutende Schreib- und Malschule. Aus dieser Schule haben sich bis heute wertvolle Handschriften erhalten. Sie befinden sich heute im Besitz des Freistaats Bayern. Nach der Reformationszeit war es Abt Johannes Nablas, der das Kloster wieder konsolidierte. Abt Roman Märkl gestaltete das Kloster im barocken Stil um. Später im 18. Jahrhundert erlebte es ein reges wissenschaftliches Leben.

Die Säkularisation im Jahr 1803 führte zur Aufhebung des Klosters. Der Schlossherr von Offenberg, Johann von Pronath, erwarb in der Folgezeit Teile der Klosteranlage und ermöglichte mit Unterstützung des damaligen Regensburger Bischofs Michael von Sailer die Wiederansiedlung von Mönchen durch König Ludwig I. im Jahr 1830. Metten war somit das erste wiedererrichtete Benediktinerkloster in Bayern nach der Säkularisation und spielte auch eine entscheidende Rolle bei weiteren Ansiedlung von Benediktinern in Bayern.

Das Kloster Metten durchlief viele Höhen und Tiefen, es wurde von Bränden heimgesucht und erlitt den Verlust des Klosterbesitzes während der Säkularisation. Trotzdem engagierte sich die Gemeinschaft in Seelsorge, Bildung und kultureller Pflege. Im 19. Jahrhundert leistete P. Bonifaz Wimmer Pionierarbeit in Nordamerika und wurde zum ersten Erzabt ernannt der von Metten aus gegründeten Abtei St. Vincent in Pennsylvania.

Neuzeit

Erneuerung und Renovierung im Kloster

Die letzten Jahrzehnte standen für unser Kloster im Zeichen von Erneuerung und Renovierung. Heute sind wir in der Region für unsere Bildungsarbeit, Seelsorge und gelebte Kultur bekannt. Die Klostergemeinschaft folgt dem benediktinischen Ideal und dient als Ratgeber und Helfer für die Menschen in ihrem Suchen nach Gott, bei der Entfaltung ihrer Talente und der Pflege von Kultur und Brauchtum.

Zu unserem Kloster gehören heute neben dem St.-Michaels-Gymnasium auch verschiedene klösterliche Betriebe, die zur Selbstversorgung beitragen und den Fortbestand des Klosters sichern. Ein umfassender Einblick in die Geschichte unserer Abtei wird interessierten Leserinnen und Lesern in der 2016 erschienenen Chronik zum 1250-jährigen Jubiläum gewährt. 

"Ein Ort für Gott und Mensch: 1250 Jahre Benediktinerabtei Metten“ von P. Stephan Haering OSB berichtet über die Geschichte des Klosters. An der Klosterpforte kann das Buch (ISBN-Nr.: 978-3791727608) zu den Öffnungszeiten erworben werden.