Kultur im Kloster – freitags um drei (Februar/März)

Im Jahr 2009 wurde die Neue Bibliothek der Abtei Metten nach Jahren der reiflichen Planung eingeweiht und sollte unter anderem als ein modernes Gegenüber zur Barockbibliothek fungieren. Von Anfang an ist sie zudem wochentags für die Öffentlichkeit jederzeit frei zugänglich, und in ihr werden zentral sämtliche umfangreiche Büchersammlungen des Klosters verwaltet und für den Online-Katalog erfasst. Um nun nach 15 Jahren diese Kulturstätte als Hort des Wissens noch bekannter zu machen, werden den ganzen Februar über bis hinein in die Mitte des März diverse Veranstaltungen angeboten, und zwar unter dem Motto „Kultur im Kloster – freitags um drei“.

Diese Reihe, die also an jedem Freitag um 15 Uhr Vorträge und Lesungen, teils sogar mit Musik in der schönen, aus Holz und Glaskunst gestalteten Räumlichkeit anbietet, beginnt bereits am 2. Februar mit einem historisch unterfütterten Bildervortrag von Jürgen Schwanitz, der in Schlesien über die Jahre hinweg viel Forschungszeit verbracht hat, über Ritterburgen und Prachtbauten des Adels und von Magnaten im Riesengebirge.

Weiter geht es am 9.2. mit einem moderierten und mit Musik angereicherten Vortrag samt kurzer Lesung über den zu Unrecht nicht mehr so bekannten, aber in den 1920er-Jahren recht bedeutenden Essayisten Josef Hofmiller, mit dem sich dessen Großneffe intensiv befasst hat und seine äußerst vielschichtigen Erkenntnisse mit uns teilen wird; Musik eines jungen Studenten auf der Ziach wird der Auflockerung dienen.

Es folgt am 16.2. eine Lesung zu Hofmillers schriftstellerischem Kollegen, den „Horaz in der Lederhos’n“ Eduard Stemplinger, der vor über 150 Jahren in Plattling geboren wurde und später seinen besten Freund Hofmiller als Stellvertreter zu sich in das Rektorat des Rosenheimer Gymnasium geholt hat.

Am 23.2. wird die frühere Bezirksheimatpflegerin der Oberpfalz, Erika Eichenseer, aus dem Schatz von Märchen des Franz Xaver von Schönwerth erzählen und manche ganz und gar frei referieren, die der Privatsekretär von Kronprinz Maximilian von Bayern aus dem oberpfälzer Raum sein Leben lang gesammelt hat, und der somit auf diesem Gebiet in die Fußstapfen der Brüder Grimm getreten ist; hierzu passend gewählte Musik, dargeboten auf dem Steinway-Flügel, wird dabei zur anspruchsvollen Unterhaltung beitragen.

Mit dem 1. März wird Abt Beda von dem bekannten, ökologisch-naturnah ausgerichteten Kloster Plankstetten hier zugegen sein und als eine Art Buchvorstellung in vorwiegend auch freier Rede viel Interessantes berichten, was man alles aus der Benediktsregel für sein eigenes Leben herausziehen kann.

Eine Woche später, am Weltfrauentag, kommt aus dem östlichen Niederbayern zu Besuch der umtriebige Turmschreiber Hans Göttler mit seinem Leib- und Lebensthema, der Bayerwaldautorin Emerenz Meier und mit der Frage, ob sie denn als eine Emanze durchginge; Franz Venus aus Simbach bereichert dazu den Nachmittag auf seinem Instrument. Alle aufkommenden Fragen kann nur jeder beantwortet bekommen, der sich nun in den warmen Leseraum begibt, um den Überlegungen, Referaten und Musikdarbietungen zu lauschen.

Eine Anmeldung ist für die Planung notwendig, und zwar unter der Tel.-Nr 0991 / 9108-125 oder per Email unter bib-metten@web.de. Bei freiem Eintritt (Spenden sind erwünscht) werden sicherlich auch Getränke und Snacks bereitstehen, um der Geselligkeit fröhnen zu können.

Programm:
Vorträge Februar 2024 Metten
Übersicht März 2024
Schlesien-Vortrag
Hofmiller-Vortrag
Stemplinger-Vortrag
Schönwerth-Vortrag
Emerenz-Vortrag
Waldschmidt-Vortrag
Benediktsregel-Vortrag
Schmeller-Vortrag